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Der Begriff „Data-driven Company“ ist in aller Munde und mehr und mehr Unternehmen setzen sich die Datengetriebenheit zum Zielbild. Auch wenn die allgemeinen Interpretationen dieses Begriffs eher schwammig sind, herrscht über eine Sache Konsens: Datengetriebene Unternehmen fällen bessere Entscheidungen aufgrund von vollständigen Informationen.

Während dieser Konsens durchaus richtig ist, steckt weit mehr hinter dem Konzept eines datengetriebenen Unternehmens. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns ausführlich mit den Eigenschaften einer solchen Organisation sowie mit ihren Potenzialen und den Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um ein Unternehmen „Data-driven“ zu machen.

Das sind Data-driven Companies

Was genau sind datengetriebene Unternehmen? Eins ist klar: Es reicht nicht, dass die Geschäftsführung ein Business Intelligence-Dashboard zur Verfügung gestellt bekommt, welches jeden Monat ein paar nette Diagramme zeigt, auf deren Basis dann Entscheidungen gefällt werden können. Ein datengetriebenes Unternehmen besteht aus viel mehr:

  • Daten: Natürlich muss der Fokus auf den Daten und der Sicherstellung ihrer Qualität liegen. Nur mit einer starken Data Governance kann gewährleistet werden, dass die genutzten Daten auch wirklich verlässlich und korrekt sind. Das ist die absolute Grundlagenarbeit für die Entwicklung einer Data-driven Company.
  • Prozesse: Was häufig fehlt, ist eine transparente Dokumentation aller Datenprozesse im Unternehmen – dabei ist ein klares Bild der Verflechtungen wichtig, um Synergiepotenziale zu identifizieren und wichtige Zusammenhänge zu erkennen.
  • Technologie: Eine kontinuierliche Optimierung der Information Supply Chain ist wichtig, um die Datenprozesse nachhaltig weiterzuentwickeln und auch künftigen Anforderungen gewachsen zu sein. Vor allem so zentrale Datenmanagementsysteme wie das ERP, PIM, CRM und DAM gehören regelmäßig auf den Prüfstand, um Ineffizienzen frühzeitig zu erkennen und ihnen effektiv entgegenzuwirken.
  • Menschen: Ein wichtiger Bestandteil datengetriebener Unternehmen ist eine sogenannte Datenkultur. Neben der technologischen und prozessualen Seite stehen auch die Menschen im Mittelpunkt und müssen mittels geeigneter Maßnahmen in die Entwicklungen integriert werden. Dazu braucht es Schulungen und Trainings, um die notwendigen Datenkompetenzen aufzubauen – und das über alle Positionen und Ebenen hinweg. Es braucht unbedingte Rückendeckung aus dem Management und ein klares Bekenntnis der gesamten Organisation, das Thema Daten als ein grundlegend Wichtiges anzusehen. Oftmals geht das mit einem echten Mindset-Shift einher, sodass dem Change-Management eine elementare Rolle zukommt.
  • Analytics: Wenn System- und Prozesslandschaft unter Kontrolle gebracht sind und eine Data Governance in allen Arbeitsprozessen verankert ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Daten zuverlässig und korrekt sind und Analytics-Ergebnisse auch tatsächlich verwertbare Erkenntnisse liefern. Hierbei spielt wiederum die Konzeption eine wichtige Rolle – Entscheider müssen sich im Vorfeld gründlich Gedanken darüber machen, was sie genau messen wollen, also welche Key Performance Indicators (KPIs) relevant sind und über die Zeit tatsächlich wertvolle Aussagen zulassen, die bei der Gestaltung der Geschäftsstrategien unterstützen.
  • Reaktionsfähigkeit: Darüber hinaus braucht es natürlich auch Mechanismen, wie diese Erkenntnisse in Anpassungen von Prozessen oder Daten überführt werden – dafür braucht es Regeln und Verantwortlichkeiten, die selbst wiederum regelmäßig überprüft werden müssen. Das bringt uns zu einer grundlegenden Regel jeder datengetriebenen Organisation:

Grundsatz: Eingefahrene Regeln und Prozesse sind die größten Hürden für datengetriebene Unternehmen. Veränderungsbereitschaft und eine ständige Reflektion ermöglichen Innovation und nachhaltiges Wachstum.

Die Potenziale

Die Entwicklung hin zu einer datengetriebenen Organisation kommt damit einer echten Transformation sämtlicher Unternehmensbereiche gleich. Das setzt Investitionen voraus – nicht nur in neue Technologien und Software, sondern auch in die Implementierung und Integration der Lösungen, in die übergreifende Prozessgestaltung und in Schulungen und das Change-Management.

Verständlicherweise scheuen viele Unternehmen davor zurück, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Umso wichtiger ist es, den Aufwänden die Chancen gegenüberzustellen, die sich Unternehmen dafür auftun:

  • Betriebliche Effizienz: Datengetriebene Unternehmen haben die Möglichkeit, Ineffizienzen entlang ihrer digitaler Wertschöpfungskette schnell aufzuspüren und mit geeigneten Maßnahmen zu beheben.
  • Innovation: Eine schnelle Reaktionsfähigkeit kombiniert mit transparenten Produktentwicklungsprozessen und Wettbewerbsbeobachtung ermöglichen kürzere Entwicklungs- und Innovationszyklen.
  • Wettbewerbsfähigkeit: Durch eine innovative Produktstrategie und zielgerichtete Produktkommunikation behaupten sich Unternehmen einfacher im Markt – selbst bei hohem Wettbewerbsdruck.
  • Resilienz: Datengetriebene Unternehmen identifizieren früher externe Risiken wie Marktveränderungen oder erschwerte wirtschaftliche Rahmenbedingungen und können diese leichter in Anpassungen ihrer eigenen Geschäftsstrategien überführen. Das macht sie widerstandsfähiger gegenüber Krisen und weiteren externen Faktoren.
  • Mitarbeiterzufriedenheit: Ein häufig übersehenes Plus einer datengetriebenen Organisation ist der Vorteil, dass Mitarbeiter viel besser erkennen können, welchen Beitrag ihre Arbeit zum Erfolg des Unternehmens leistet.
  • Geschäftserfolg: Wer seine Produkt-, Marketing- und Vertriebsstrategien auf Basis valider Informationen laufend optimiert, hat beste Aussichten auf höhere Verkaufszahlen, größere Margen und die Erschließung ganz neuer Marktpotenziale.

Wie wird man zu einer Data-driven Company?

Wo aber anfangen? Wer ein datengetriebenes Unternehmen werden will, hat einige grundlegende Herausforderungen vor der Brust. Um diesen möglichst effektiv zu begegnen, listen wir hier einige Best Practices auf, die unsere langjährige Projekterfahrung gezeigt hat:

  • Commitment: Eine solche Transformation braucht die Rückendeckung aus dem Management sowie aus sämtlichen Fachbereichen. Es braucht ein klares und übergreifendes Bekenntnis zu den Projektzielen.
  • Konzeption: Ohne eine saubere Planung ist das Risiko hoch, dass sich Unternehmen bei einem so umfassenden Projekt schnell verzetteln. Verantwortliche müssen die zentralen Geschäfts- und Datenprozesse identifizieren, den unterschiedlichen Organisationsbereichen, Verantwortlichen und Systemlösungen zuordnen und so eine transparente Landkarte mit allen Technologien, Prozessen und Beteiligten zeichnen. Auf dieser Basis lassen sich die Prioritäten definieren – wo steckt das größte Optimierungspotenzial? Welche Quick Wins können angegangen werden, um die Mitarbeiter möglichst nachhaltig mitzunehmen?
  • Dokumentation: Eine zentrale und transparente Dokumentation jedes Projektschritts, jeder Entscheidung und jeder Erfolgsanalyse ist essenziell, damit ein solches Vorhaben Erfolg hat. Learnings und Best Practices sorgen für immer erfolgreichere Teilprojekte und Verantwortliche stellen sicher, dass keine wichtigen Anforderungen unter den Tisch fallen.
  • Marktkenntnis: Applikationen, Softwarelösungen und Tools gibt es wie Sand am Meer. Gleichzeitig sind die Prozesse und Anforderungen von Unternehmen so individuell, dass es keine One-fits-all-Lösungen gibt. Das bedeutet, dass es Kompetenzen braucht, die die individuelle Unternehmenssituation mit den Potenzialen am Softwaremarkt abgleichen und passgenaue Empfehlungen aussprechen können. Das gilt insbesondere für zentrale Softwareapplikationen wie ERP, PIM oder CRM.
  • Bestandsaufnahme: Ein regelmäßiger Abgleich des aktuellen Status mit den Projektzielen ist wichtig, um die Effekte einer Softwareimplementierung auf lange Sicht zu kontrollieren und zu optimieren. Eine erprobte Methodik ist der sogenannte Return on Operational Technologies (ROOT) des Analystenhauses The Group of Analysts (TGOA), dem wir eine gesamte Ausgabe von The Latest Think! gewidmet haben.

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